Grußworte


Ausbildung bedeutet Verantwortung – für unsere Studierenden und für unsere Gesellschaft
 

Die Verbindung von künstlerischer Exzellenz und ethischen Frage-stellungen mit dem Anspruch, junge Künstler*innen in ihrer ganzheitlichen Entwicklung hin zu aktiven Persönlichkeiten in unserer Gesellschaft in den Blick zu nehmen, ist eines der zentralen Themen, zu denen Kunsthochschulen heute weltweit nachhaltige Antworten entwickeln müssen. Daher freue ich mich außerordentlich, Sie zum ersten internationalen Symposium „Tanzausbildung im Wandel“ an der Ballett Akademie unserer Hochschule begrüßen zu dürfen. Ich bin sehr stolz, dass wir hier in München den Rahmen für diesen wichtigen Austausch über die Zukunft der professionellen Tanzausbildung bieten können, bei dem wir so viele international führende Expert- *innen als Gäste willkommen heißen dürfen – hier vor Ort und digital zugeschaltet. Dieser Kongress wurde erst möglich durch das überwältigende Engagement des Kurator*innen-Teams, in dem unsere Ballett-Akademie und unser wunderbarer Partner, der Dachverband Tanz Deutschland (DTD), vertreten waren. Ganz herzlichen Dank allen Beteiligten für die intensiven Diskussionen, die Gestaltung des Programms und die Vernetzung hin zu Institutionen, Tanzschaffenden und Studierenden.

Für uns als Hochschule für Musik und Theater München wird durch dieses Symposium auch unsere Haltung sichtbar: Wir stehen für eine ganzheitliche, wertebasierte Ausbildung, die künstlerische Exzellenz mit einer umfassenden und wertschätzenden Persönlichkeitsentwicklung von jungen Künstler*innen verbindet. In unserem Code of Conduct manifestieren sich diese Werte als konsensuales Regelwerk für unsere Hochschulfamilie. Unsere Ballett-Akademie hat sich darüber hinaus im Herbst 2020 ein umfassendes pädagogisches Konzept gegeben, das gemeinsam von Lehrenden und Studierenden der Akademie in einem partizipativen Prozess entwickelt wurde. Dieses Konzept zu leben und weiterzuentwickeln, beschäftigt alle Mitglieder unserer Ballett-Akademie seit der Einführung kontinuierlich. Immer wieder gilt es dabei auch, neue Impulse aufzunehmen und bestehende Strukturen zu hinterfragen.

Vor diesem Hintergrund freue ich mich auf eine intensive und fruchtbare Diskussion zur Zukunft der professionellen Tanzausbildung. Ich hoffe, dass wir viel voneinander lernen können, auf neue Ideen kommen, Netzwerke schaffen und immer im Blick behalten: Im Zentrum all unserer Bemühun-gen stehen unsere Studierenden. Wir als Ausbildungsinstitutionen, aber auch als Kompanien, Theater- und Opern-häuser, sind dafür verantwortlich, welche Rahmenbedingungen wir für künstlerische, und damit nicht zuletzt für unsere gesamtgesellschaftliche Entwicklung schaffen.

Ich wünsche uns allen einen anregenden Austausch!

Prof. Lydia Grün Präsidentin
Hochschule für Musik und Theater München


Herzlich Willkommen zum Symposium Tanzausbildung im Wandel, einem großartigen Projekt, das die Diskussion zu Ästhetik und Ethik von Ballett und Tanz noch einmal beflügeln wird
 

Ein wichtiger Impuls der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) und gleiche Impulse von anderen Hochschulen und Akademien führten zu diesem großen Forum. Dass diese Debatten von Ballettakademien ausgehen, das ist ein großes Zeichen. Dort haben die verschiedenen Anlässe Reflexionen und Neuorientierungen in Gang gesetzt, welche die Ballett- und Tanzwelt verändern werden. Denn in der Ausbildung werden die Wege zur Kunst gebahnt.

Als vor einem Jahr die Diskussion zu diesem Vorhaben startete, waren wir als Dachverband Tanz Deutschland (DTD) erfreut, hier einbezogen zu sein und haben für die Vernetzung mit den anderen Hochschulen und mit anderen Tanzbereichen plädiert. Das kuratorische Team hat mit Engagement und Leidenschaft diese Anregungen aufgenommen. Hochkarätige Expert*innen wurden gewonnen, aus Tanzausbildung, Tanzkunst, Tanzwissenschaft und Tanzmedizin.

Wir sind dankbar für diese Kooperation, für die Beteiligung an diesem Austausch, denn die Entwicklung der Ballettausbildung, die Arbeit der Ballettensembles steht in der Arbeit des DTD – so meine ich – noch zu wenig im Fokus. Hier können sich der Verband und die vom DTD berufene Ethik-Kommission einbringen und in der Folge die Ergebnisse an Mitgliedsverbände, Institutionen und Politik kommunizieren, gemeinsam mit Ausbildungseinrichtungen und Ensembles die weiteren Schritte unterstützen. Mit unserem Programm Dis-Tanz-Start unterstützen wir die Ballett- und Tanztheaterensembles an den Stadt- und Staatstheatern (wie auch freie Ensembles). Durch Dis-Tanz-Start werden sie in die Lage versetzt in stärkeren Maße Absolvent*innen der Tanzausbildung für eine erste Saison aufzunehmen. Diese erste Transition bringt uns zugleich an die Schnittstellen zur Ausbildung und zur Tanzkunst, und daher ist auch die finanzielle Kooperation beim Symposium uns ein wichtiges Anliegen.

Ich danke den Vertreter*innen der HMTM und meinen Kolleg*innen aus dem kuratorischen Team Anna Beke, David Russo, Jan Broeckx und Andrea Sangiorgio (HMTM) sowie Claudia Feest (DTD). Mein besonderer Dank geht an unser langjähriges Vorstandsmitglied Claudia Feest für die Initiative zur Kooperation und an Johannes Bergmann für sein Engagement in der Umsetzung! Als Theaterwissenschaftler möchte ich Heiner Müller zitieren: „Die erste Erscheinung des Neuen ist der Schrecken.“ Das Neue ist schon auf dem Weg. Wie die Zukunft aussehen kann, soll uns keine Angst machen. Das wollen wir hören, denken und spüren – mit offenen Sinnen.

Michael Freundt Geschäftsführer
Dachverband Tanz Deutschland e.V.