Eine Initiative

der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München in Kooperation mit dem Dachverband Tanz Deutschland e.V. zur Bestandsaufnahme professioneller Tanzausbildung an Hochschulen im 21. Jahrhundert
 

Die zukunftsweisende Reform professioneller Ballett- und Tanzpädagogik an Hochschulen steht dringlich an: Es gilt den Menschen ganzheitlich ins Zentrum der Betrachtung zu stellen, die Auszubildenden zu mündigen Partner*innen der Community zu erheben, sich von tradiertem autoritärem pädagogischem Verhalten zu lösen und ethischen Grundsätzen zu verpflichten. Untrennbar verbunden mit der tänzerischen Berufsausbildung sind heute Gesichtspunkte wie psychologische und tanzmedizinische Betreuung, Ernährungsberatung sowie wissenschaftliche Verankerung, die bereits in die Berufswelt vorausweisen. Tanz, Kunst und Kultur werden wieder zunehmend als interdisziplinäre Entitäten und in größeren Zusammenhängen stehend begriffen. Die Tanzwelt selbst hat sich verändert und durch eine neugewonnene Mobilität ist diese so international und multikulturell wie nie zuvor. Dies stellt für angehende Tänzer*innen Chance und Herausforderung zugleich dar: In einer prägenden Lebensphase gilt es, sie daher bestmöglich zu unterstützen und zu fördern. Somit können sie sich auf ihre Berufswirklichkeit vorbereiten und zu einzigartigen sowie körperlich und mental gesunden Künstler*innen heranreifen.

Diesen multiplen Herausforderungen hat sich die Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München ebenso gestellt, wie andere nationale und internationale Institutionen, die eine Vorreiterposition in der professionellen Tanzausbildung einnehmen. In einem partizipativen Prozess hat die Münchner Ballett-Akademie zur Festigung ihrer Grundsätze ein pädagogisches Konzept entwickelt, das seit Oktober 2020 verbindliche Grundlage und Richtschnur ihrer Ausbildungsarbeit darstellt. Dieses Exposé bildet einen Ausgangspunkt für den Diskurs der Fachtagung Tanzausbildung im Wandel mit weltweit renommierten und versierten Tanzexpert*innen zu gegenwärtigen innovativen pädagogischen Ansätzen der Tanzausbildung an Hochschulen. Eine aktuelle Bestandsaufnahme soll hier gemeinsam vorgenommen und Wege definiert werden, wohin eine professionelle Tanzausbildung des 21. Jahrhunderts führen könnte und sollte.

Wo stehen wir? Wo wollen wir hin?
Wie können Höchstleistung und Wertschätzung der Person in einer zeitgemäßen Tanzausbildung miteinander in Einklang gebracht werden?
Wie kann der notwendige kulturelle, pädagogische und ethische Wandel an Hochschulen und schließlich in der Berufswelt realisiert werden?
 

Als Kurator*innen der Veranstaltung zeichnen verantwortlich: Anna Beke, Prof. Jan Broeckx, David Russo, Prof. Dr. Andrea Sangiorgio (HMTM), Claudia Feest, Michael Freundt (DTD)