Mitwirkende

Kurator*innen:

 

Anna Beke

Anna Beke studierte Theaterwissenschaft, Neuere deutsche Literatur und Philosophie an der LMU München sowie Bühnentanz an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Nach ihrem Studium war sie von 2006 bis 2017 im Bereich Dramaturgie und Education beim Bayerischen Staatsballett tätig. Heute ist sie Dozentin für Tanzgeschichte an der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München und zählt dort zum kuratorischen Leitungsteam der Fachtagung Tanzausbildung im Wandel. Seit 2018 ist Beke wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Kunstpädagogik der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt: Hier kuratierte sie 2021 die Ausstellung Bauhaus für alle! (Jüdisches Museum Franken) und verantwortet aktuell als Herausgeberin die Publikation Bauhaus im Kontext – Erinnerungskultur. Kollaboration. Kritisches Denken (kopaed, 2023). Darüber hinaus ist Beke Lehrbeauftragte am Institut für Theaterwissenschaft der LMU München und tritt als Jurorin in Erscheinung: u. a. Förderpreis Tanz der Landeshauptstadt München 2022. Neben ihrer Tätigkeit als Dramaturgin (Tanzfestival dance first / Fürstenfeldbruck) und Tanzjournalistin (u. a. tanznetz.de, Bayerisches Junior Ballett München) arbeitet sie als Expertin für Förderprogramme des Dachverbands Tanz Deutschland e. V. Wiederholt übernahm sie die choreografische Leitung von Education-Formaten u. a. für das Bayerische Staatsballett, die Bayerische Staatsoper, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Münchner Philharmoniker oder das Münchner Residenztheater.

 

Prof. Jan Broeckx

Prof. Jan Broeckx ist seit dem 01.10.2010 Institutsleiter der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München. Der gebürtige Belgier absolvierte seine Ausbildung an der Königlichen Ballettschule Antwerpen und gewann 1978 mit 17 Jahren den Prix de Lausanne. Darauf folgten mehrere Verträge als Erster Solist: Von 1978 bis 1986 beim Ballett von Flandern, von 1981 bis 1985 an der Deutschen Oper Berlin und anschließend beim Bayerischen Staatsballett München. Zudem galt er als international gefragter Gasttänzer, u. a. beim London Festival Ballet, der Mailänder Scala und am Het Nationale Ballet Amsterdam und tanzte bei Galaveranstaltungen, wie dem World Ballet Festival Tokio, der Gala des Étoiles in Montréal und bei der Nijinsky Gala in Hamburg. Roland Petit bat ihn 1982, erst als Gast, später als Danseur Étoile, dem Ballet National de Marseille beizutreten. Jan Broeckx interpretierte zahlreiche Rollen in Petits Balletten und studierte weltweit dessen Werke in Theatern wie der Pariser Oper, der Mailänder Scala oder dem Bolschoi Ballett ein. Zusammen mit Petit gründete er die École National Supérieur de Danse Marseille. Sein internationaler Ruf als Tänzer, Pädagoge und Choreografischer Assistent macht ihn zu einem gefragten Gast bei Wettbewerben. Arbeiten für Film und Fernsehen, als Ballettmeister (u. a. Mailänder Scala, Züricher Opernhaus) und pädagogische Tätigkeiten ergänzen die Arbeit des 1985 in München zum Künstler des Jahres ernannten Jan Broeckx. Choreografisch wie tänzerisch arbeitete er neben Petit u. a. mit Rudolf Nurejew, George Balanchine, John Cranko, Hans van Manen, Rudi van Dantzig, Peter Schaufuss oder Jiří Kylián zusammen und tanzte an der Seite von Weltstars wie Alessandra Ferri, Altinai Asylmuratova, Lucia Lacarra oder Zizi Jeanmaire.

 

Claudia Feest

Claudia Feest war Mitbegründerin und von 2006 bis 2021 Vorstandsmitglied des Dachverband Tanz Deutschland (DTD) – mit den Schwerpunkten Tanzausbildung / Tanzpädagogik / Tanzvermittlung, Produktionsstrukturen und Künstler*innenförderung sowie Ethik und Gesundheit im professionellen Tanz. Sie ist Diplombiologin, Atem- und Bewegungspädagogin, Atem- und Körpertherapeutin, ehemalige Tänzerin, Choreografin, Mitbegründerin der Tanzfabrik Berlin und war bis Ende 2003 deren Künstlerische Leiterin. Claudia Feest war Initiatorin und bis 2004 Künstlerische Leiterin der TanzNacht Berlin und Tanz made in Berlin. Von 2003 bis 2007 war sie die zweite Vorsitzende der Gesellschaft für Tanzforschung (GTF). Seit 2004 lehrt sie im Bereich von elementarer Atem- und Bewegungslehre und Körperwahrnehmung an verschiedenen Hochschulen wie auch freischaffend im In- und Ausland. 2006/07 war sie Koordinatorin für das Hochschulübergreifende Zentrum Tanz – Pilotprojekt Tanzplan Berlin im Senat für Wissenschaft, Forschung und Kultur Berlin. 2016/17 stand sie der Tanzkommission zur Neuausrichtung der Hochschulausbildung Tanz in NRW als Vorsitzende vor. Seit 2014 ist Claudia Feest Mitglied des Kuratoriums Tanztreffen der Jugend und von 2017 bis 2021 war sie Vorstandsmitglied der Aktion Tanz – Bundesverband Tanz in Bildung und Gesellschaft. 2018/19 wirkte sie als Mitglied des Runden Tisch Tanz Berlin mit und seit Oktober 2020 bei der Steuerungsgruppe für das TanzArchiv Berlin. Seit 2007 ist sie in Jurys für Tanz und Darstellende Künste in Berlin und auf Bundesebene tätig.

 

Michael Freundt

Michael Freundt studierte an der Theaterhochschule Hans Otto und der Universität Leipzig Theaterwissenschaft, Philosophie und Tanzwissenschaft. Er war als freier Journalist und Kritiker u. a. für zitty, Wochenpost, Theater der Zeit und die Berliner Zeitung tätig. Als Regisseur, Dramaturg und Theaterproduzent gehörte Michael Freundt zum Gründungs- und Leitungsteam verschiedener freier Theaterprojekte in Leipzig, Münster und Berlin. Seit 1997 war er als Pressereferent und künstlerischer Mitarbeiter und von 2001 bis 2002 als Künstlerischer Leiter der euro-scene Leipzig tätig. Nach einer freien Mitarbeit in mehreren freien Produktionen im Bereich Theater, Tanz und Alte Musik, wechselte Michael Freundt Anfang 2003 als Stellvertretender Direktor in die Geschäftsführung des Internationalen Theaterinstituts (ITI) - Zentrum Deutschland. Seit 2004 engagiert sich Michael Freundt in den Treffen der Ständigen Konferenz Tanz, koordinierte die Formierung zum eingetragenen Verein und wurde mit der Gründung der SK Tanz (jetzt: Dachverband Tanz Deutschland) im März 2006 zum Geschäftsführer berufen.

 

David Russo

David Russo ist Tänzer, Choreograph und Tanzpädagoge. Nach seiner Ausbildung an der John Cranko Schule in Stuttgart war er Solotänzer in Saarbrücken und München. Bereits neben seinen Festengagements choreografiert er regelmäßig eigene Stücke und veranstaltet er in der Münchner Freien Szene Gemeinschaftsabende mit Tanzschaffenden sowie transdisziplinäre Performances. Seit Anfang September 2010 ist er als Dozent an der Ballettakademie der HMTM tätig. 2019 gründet er die Initiative TanzQuelle, ein Projekt zu Förderung von Selbstbewusstsein und Zusammenhalt der Münchner Tanzschaffender. Im Dezember 2021 wurde er ausgewählt, um in der Ethik-Kommission des Dachverband Tanz Deutschland e. V. mitzuwirken.

 

 

Prof. Dr. Andrea Sangiorgio

Prof. Dr. Andrea Sangiorgio ist Professor für Elementare Musikpädagogik an der Hochschule für Musik und Theater München. Er ist außerdem Leiter des Instituts IV für künstlerisch-pädagogische Studiengänge, Mitglied des Promotionsausschusses, der AG Personalentwicklung und der AG Respekt! Als Studiendekan ist er u. a. Beauftragter für die Ballett-Akademie und arbeitet an deren konzeptioneller und pädagogischer Weiterentwicklung, so hat er von 2019 bis 2020 die Verfassung des Pädagogischen Konzepts der Ballett-Akademie koordiniert. Er erhielt sein PhD in Erziehungswissenschaft an der Universität Exeter (UK, 2016) mit einer Forschungsstudie über die kreativen Interaktionen in der musikalischen Gruppenarbeit von 5-7-jährigen Kindern. Sein Klavierstudium (1999) sowie Magisterstudium in Ethnomusikologie (2006) absolvierte Sangiorgio in Italien; das Studium in Musik- und Bewegungserziehung dagegen am Orff-Institut der Universität Mozarteum Salzburg (1997). Er war bis zum Jahr 2015 als Musikschullehrer und -leiter in Rom, seiner Heimatsstadt, tätig. Seit 2018 ist er Vizepräsident des International Orff-Schulwerk Forum Salzburg und ist international in der Lehrerbildung tätig über die Themen: Elementare Musik- und Bewegungspädagogik, Ensemblespiel mit Orff- und Perkussionsinstrumenten, Gruppenimprovisation und musikalische Kreativität, kognitionspsychologische Aspekte musikalischen Lernens. Sangiorgio ist Autor zahlreicher Artikel und Veröffentlichungen zu den Themen musikalische Kreativität sowie Elementare Musikpädagogik.

 

Referent*innen, Workshopleiter*innen, Panel-Gäste und Moderator*innen:

 

Prof. Dr. Peer Abilgaard

Prof. Dr. Peer Abilgaard ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Diplom-Gesangspädagoge und Diplom-Instrumentalpädagoge. Er studierte Medizin an den Universitäten Köln, Bonn und Paris sowie Gesang und Trompete an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Abilgaard ist Chefarzt der Klinik für Seelische Gesundheit und Präventivmedizin an den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen – zuvor war er Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an den SANA-Kliniken Duisburg. Parallel ist Abilgaard Professor für Musikermedizin an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln sowie ebenfalls dort Leiter des Peter-Oswald-Instituts. Als Autor beschäftigt sich Abilgaard mit resilienz- und würdeorientierten Ansätzen in der Psychotherapie, dem Stellenwert nonverbaler Psychotherapie – speziell der Musiktherapie – und einer ‚ichstärkenden‘ Musikpädagogik. Opernengagements führten den Countertenor als Gastsolisten an das Staatstheater Darmstadt sowie die Opernhäuser in Halle, Gera, Altenburg und Bonn.

 

Dr. Fiona Bannon

Dr. Fiona Bannon ist Associate Professor an der School of Performance and Cultural Industries der University Leeds, United Kingdom. Zuvor war Bannon in leitender Position an der Scarborough School of Arts der University of Hull tätig. Dort widmete sie sich der Thematik Bildung durch Kunst – insbesondere Tanztheater, Musik und bildender Kunst.
Vor Kurzem beendete sie ihre zweite Amtszeit als Vorsitzende von DanceHE (UK), dem repräsentativen Gremium für Tanz im tertiären Bildungssektor in UK, und arbeitet weiterhin mit der World Dance Alliance als Vorsitzende der Jungen europäischen Sektion zusammen.
Als erfahrene akademische Leiterin und Managerin setzt sich Fiona Bannon für ein Ethos in der Tanzpraxis ein, das Gleichheit, Vielfalt und Inklusion gewährleisten soll. Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen zählt der Band Considering Ethics in Dance, Theatre and Performance, 2018. Mit einem Forschungs-, Wissenschafts- und Lehrschwerpunkt – der kollaborative Praxis, ästhetische Bildung und Entwicklung, Beziehungsethik, praxisorientierte Forschung sowie Improvisation umfasst – erforscht Fiona Bannon weiterhin die transformierenden Auswirkungen von Erfahrungen, die sie in der Bewegung als ethische Praxis findet. Zu ihren Forschungsinteressen gehören sozial engagierte Kunstpraxis sowie die Generierung von Wissen durch integratives Kunstschaffen, Ethik und Zusammenarbeit, soziale Choreografie sowie kollaboratives Wohlbefinden.

 

Carollina Bastos

Die brasilianische Tänzerin Carollina Bastos wurde an der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München ausgebildet, wo sie bereits bei den Matineen der Heinz-Bosl-Stiftung am Nationaltheater Bühnenerfahrung sammelte. Mit Beginn der Spielzeit 2016/17 schloss sie sich als Stipendiatin dem Ensemble des Bayerischen Junior Balletts München an. Seit der Spielzeit 2018/19 tanzt sie als Mitglied des Corps de ballet im Bayerischen Staatsballett und hat dort eine Vielzahl an Rollendebüts in Werken des klassischen Repertoires sowie in neuen Kreationen gegeben, wie etwa die Partie der Betty in Alexey Kaydanovskiys „Cecil Hotel“, Olympia in John Neumeiers „Kameliendame“ oder als Freundin von Swanilda in Roland Petits „Coppélia“. Im Laufe ihrer Karriere hat Carollina Bastos verschiedene Preise und Auszeichnungen für ihre Auftritte in einer Reihe von internationalen Ballettwettbewerben erhalten, etwa den Ersten Platz bei der Seoul International Ballet Competition (2013) oder den Ersten Platz beim Festival Internacional de Dança de Cabo Frio (2018 / 2013). Zuletzt wurde die Brasilianerin im Jahr 2021 mit dem Bayerischen Kunstförderpreis für ihre herausragende künstlerische Arbeit in klassischen und zeitgenössischen Ballettproduktionen ausgezeichnet.

 

Prof. Jason Beechey

Im August 2006 übernahm Jason Beechey das Amt des Rektors an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden und steht der Hochschule seitdem als Rektor vor. Jason Beechey ist Absolvent der Canada´s National Ballet School. Seine Ausbildung zum Tänzer setzte er an der Vaganova Ballet Academy in St. Petersburg und an der School of American Ballet in New York fort. Seine professionelle Tänzerkarriere begann Beechey als Solist beim London City Ballet, anschließend tanzte er 15 Jahre lang bei Charleroi/Danses in Belgien. Parallel dazu prägte er als Pädagogischer Leiter das Choreographic Centre of the Federation Wallonia-Brussels, gründete sein eigenes Studio The Loft in Brüssel und koordinierte das von Fréderic Flamand, William Forsythe, Wayne McGregor und Angelin Preljocaj konzipierte D.A.N.C.E. Programm. Angefangen mit der Berufung in das künstlerische Komitee des Prix de Lausanne im Jahr 2009 ist Jason Beechey dem Wettbewerb für junge Tänzer*innen eng verbunden, zudem ist er regelmäßiges Jurymitglied des Youth America Grand Prix.

 

Johannes Bergmann

Johannes Bergmann war Mitglied der Ballettschule und des Jugendtanztheaters am Theater Bielefeld. Nach Abitur und Zivildienst nahm er eine Spielzeit bei TheaterTotal in Bochum teil und studierte anschließend an der Ruhr-Universität Bochum Theaterwissenschaft sowie an der Folkwang Hochschule Essen und Freien Universität Berlin Musikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Musik- und Tanztheater. Als Regieassistent und Spielleiter war er an den Theatern in Dortmund, Münster und Magdeburg engagiert. Parallel zu seinem Masterstudium Management von Kultur und Non-Profit-Organisationen an der Technischen Universität Kaiserslautern arbeitete er als Assistent der Tanztheaterdramaturgie am Staatstheater Kassel (Tanzdirektion Johannes Wieland). Nach dem Studium wechselte er als Tanzdramaturg ans Stadttheater Gießen/Tanzcompagnie Gießen, wo er kurz darauf persönlicher Referent des Ballettdirektors Tarek Assam wurde und durch ihn die Bundesdeutsche Ballett- und Tanztheaterdirektor*innen Konferenz BBTK unterstützte. 2021 übernahm er beim Dachverband Tanz Deutschland die Projektleitung der Absolvent*innen-Förderung DIS-TANZ-START im Rahmen von NEUSTART KULTUR, einer Initiative der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, einem innovativen und kooperativ konzipierten Programm für Tänzer*innen im Übergang von der Ausbildung in den Beruf.

 

Felix Berner

Felix Berner absolvierte seine tänzerische Ausbildung an der Folkwang Universität der Künste in Essen und schloss diese mit dem Tanzpreis der Josef und Else Classen Stiftung ab. Als Tänzer arbeitete er mit einer Vielzahl internationaler Choreograf*innen, wie Pina Bausch, Ann van den Broek, Sharon Eyal, Tero Saarinen, Club Guy & Roni, Jan Pusch u.v.a., zusammen. Seine Arbeit als Choreograf brachte ihn u. a. an das Residenztheater in München, Staatstheater Oldenburg, Staatstheater Mainz, Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Staatstheater Darmstadt sowie an das Theater der Jungen Welt in Leipzig. Seine Arbeit mit professionellen Tänzer*innen und Expert*innen des Alltags wurde vielfach ausgezeichnet und zu diversen Festivals eingeladen. Neben Lehraufträgen an verschiedenen Universitäten gibt er deutschlandweit Fortbildungen zum Thema Tanzvermittlung, ist Jurymitglied für das Tanztreffen der Jugend der Berliner Festspiele und im Leitungsteam für den Tanzkongress 2022.

 

Margrit Bischof

Margrit Bischof setzt sich als Tanzforschende und Tanzdozentin für eine vielseitige Vernetzung von Forschung, Bildung und Kunst im Tanz ein. An der Universität Bern beteiligte sie sich am Aufbau und der Einrichtung einer Abteilung für Gleichstellung. Sie konzipierte den universitären Weiterbildungsstudiengang DAS/MAS TanzKultur und war von 2002 bis 2015 dessen Studienleiterin. Dadurch kam sie mit verschiedenen Gastreferent*innen und unterschiedlichen Tanzkulturen in Kontakt. Margrit Bischof war von 2015 bis 2019 Erste Vorsitzende der Gesellschaft für Tanzforschung (gtf) und ist seit 2018 Vorstandsmitglied im Dachverband Tanz Deutschland e.V. (DTD) Sie wirkte aktiv in der Ethik-AG mit und legte gemeinsam mit einem Team die Grundlagen zur Installation der Ethik-Kommission. Zurzeit ist Margrit Bischof Mitglied in der Ethik-Kommission und Verbindungsperson zum DTD.

 

Severin Brunhuber

Severin Brunhuber wurde 1998 in Ingolstadt geboren und wanderte im fünften Lebensjahr mit seiner Familie nach Rumänien aus. In Bukarest besuchte er die deutsche Schule, bis er 2009 nach Bacauin den Nordosten Rumäniens zog. Dort besuchte er die Choreografie-Abteilung der Kunstschule und legte im Herbst 2017 das Abitur sowie ein Berufsdiplom als Bühnentänzer und Choreograf ab. Die letzten beiden Jahre seiner Ausbildung in Rumänien absolvierte er als externer Schüler, da er ab 2015 parallel an der Münchner Ballett-Akademie sein Studium begann und dieses im Jahr 2018 mit dem Bachelor of Arts abschloss. Er war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes und gewann diverse Auszeichnungen. In der Spielzeit 2018/19 war Severin Brunhuber als Ensemblemitglied des Bayerischen Juniorballetts München zugleich Volontär beim Bayerischen Staatsballett, bevor er zu Beginn der Saison 2019/20 ins Corps de ballet der Hauptkompanie übernommen wurde. Seitdem war Severin Brunhuber in zahlreichen Partien mit dem Bayerischen Staatsballett zu erleben, etwa in Sharon Eyals „Bedroom Folk“ oder in David Dawsons „Affairs of the heart“.

 

Anneli Chasemore

Anneli Chasemore wurde in Guildford, England geboren. Sie absolvierte ihre Ausbildung zur professionellen Balletttänzerin an der English National Ballet School in London. Es folgten Engagements am Norwegian National Ballet, am Scottish Ballet und am Ballet Victor Ullate in Madrid. In Deutschland tanzte sie unter anderem am Mainfranken Theater Würzburg und an der Oper Halle. Nach 19 Jahren auf der Bühne entschied sie sich zu studieren und verfolgt seitdem das Ziel, Tänzer zu unterstützen und sie ‚gesünder tanzen zu lassen‘. Sie absolvierte im Dezember 2013 den Masterstudiengang Dance Science MSc am Trinity Laban Conservatoire of Music and Dance in London und begann 2016, das Fach Dance Science im Rahmen des Professional Dancers Teaching Postgraduate Diploma Kurs, RAD Berlin zu unterrichten. Zusammen mit ihrer Kollegin Soraya Bruno gründete sie im gleichen Jahr das Health Department beim Staatsballett Berlin und betreut dort die Tänzer der Kompanie in Fragen der Tänzergesundheit/Verletzungsreduktion und Performanceoptimierung. Gemeinsam koordinieren und betreuen sie dort seit 2021 das neue Enhance Mentorship-Programms des Staatsballetts Berlin, welches durch das Förderprogramm DIS-TANZ-START ermöglicht wurde. Anneli Chasemore besitzt das Professional Dancer´s Teaching Diploma der Royal Academy of Dance (PDTD 2012) und arbeitet als Gasttrainingsleiterin mit dem Schwerpunkt ‚dancer health in training/rehabilitations coach‘. Außerdem ist sie zertifizierte Gyrotonic® Trainerin.

 

Dr. phil. Mariama Diagne

Dr. phil. Mariama Diagne ist Tanzwissenschaftlerin und ausgebildete Bühnentänzerin (Dance Theatre of Harlem, New York City). Seit 2022 entwirft sie am Sonderforschungsbereich 1512, Intervenierende Künste an der Freien Universität Berlin mit ihrem aktuellen Projekt Dekolonisierende Interventionen in Choreographien der Diaspora Re-Lektüren der europäischen Kunst, Theorie und Kulturgeschichte und verhandelt diese mit Perspektiven aus der afrikanischen Diaspora. Sie studierte Theater und Medien, Musikwissenschaften und Tanzwissenschaften in Bayreuth und Berlin. 2018 promovierte sie an der Freien Universität Berlin mit der Arbeit Schweres Schweben. Qualitäten der gravitas in Pina Bauschs Tanzoper Orpheus und Eurydike (transcript 2019). Die Arbeit wurde mit dem Tiburtius-Preis der Berliner Hochschulen und dem Tanzwissenschaftspreis NRW ausgezeichnet. In Forschung und Lehre arbeitete sie am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin (2012-20) und am Institut für Kulturmanagement und Gender Studies der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (2020-21). Außeruniversitär begleitete sie Projekte der Pina Bausch Foundation, schrieb für Magazine wie Zitty und kultiversum und arbeitet mit Kunstschaffenden zu postkolonialen Perspektiven, u. a. Ballhaus Naunynstraße. Seit September 2019 leitet sie den Vorstand der Gesellschaft für Tanzforschung (gtf) (Deutschland, Österreich, Schweiz) mit Sitz in Berlin.

 

Jean-Yves Esquerre

Jean-Yves Esquerre ist Gründer und Direktor der European School of Ballet in Amsterdam (Niederlande).Er studierte Tanz bei Monique Malo in Frankreich und bei Mudra in Brüssel. Im Laufe seiner Karriere tanzte er bei Les Ballets du XXème Siècle, beim Hamburg Ballett und beim Nederlands Dans Theater. 1986 wurde Esquerre Ballettmeister beim Le Ballet du Louvre und ihm 1987 die Leitung des Les Ballets de Monte Carlo übertragen. Ab 1993 entwickelte Esquerre therapeutische Tanzübungen zur Vorbeugung von Verletzungen und zur Rehabilitation nach Operationen. Er arbeitete als Gastballettmeister für namhafte Kompanien, wie das Ballett der Pariser Oper oder die Scala de Milano. Außerdem war er Juror / Vorsitzender bei internationalen Ballettwettbewerben wie dem Prix de Lausanne oder dem Youth America Grand Prix. Zwischen 2007 und 2010 arbeitete Esquerre in verschiedenen Funktionen für das San Francisco Ballet, u. a. als Coach, Mitglied der Schulfakultät und ab 2008 als Assistent des künstlerischen Leiters. In diese Zeit entwickelte er als Leiter des Trainee-Programms u. a. ein Lehrerausbildungsprogramm. Seit 2010 ist Esquerre für die Evaluierung kanadischer Ballettschulen verantwortlich und war wiederholt als Choreograf für das Béjart Ballet Lausanne, die Royal Ballet School und die English National Ballet School tätig. Er ist ehemaliger Leiter (2014-18) der Dutch National Ballet Academy. Hier führte er 2015 sein erfolgreiches Dutch National Trainee Program ein, das 2018 erweitert wurde und schließlich in der Gründung der European School of Ballet (ESB) mündete.

 

Anna Esser

Parallel zu ihrem Abitur absolvierte Anna Esser ihren Bachelor of Arts an der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München. Danach erhielt sie ein Engagement als Tänzerin beim Alberta Ballet II (Kanada). An der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf schloss sie ihr Psychologiestudium mit einem Master of Science ab. Aktuell absolviert sie ihre Weiterbildung zur psychologischen Psychotherapeutin und ist am LVR-Klinikum in Essen als Psychologin tätig. Auf selbständiger Basis lehrt sie die Gyrotonic®-Methode u. a. am Ballett am Rhein. Bereits seit 2021 ist sie i. R. von psychologischen Workshops für Tanzstudierende Teil des Pädagogischen Konzepts der Münchner Ballett-Akademie. Über die Künstler*innenförderung wurde sie 2013 Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes und wird seither auf ihrem weiteren Bildungsweg gefördert. Ab Dezember 2022 forscht sie an Belastungsfaktoren und psychologischen Interventionen in Tanzkohorten als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Duisburg Essen.

 

Marc Geifes

Marc Geifes wurde von 1988 bis 1992 an der Ballett-Akademie München ausgebildet. Nach dem Studium tanzte er sechs Jahre unter Konstanze Vernon und anschließend sechs Jahre unter Ivan Liška am Bayerischen Staatsballett. In dieser Zeit tanzte er sowohl im klassischen als auch im modernen Repertoire Solo- und Charakterrollen in Balletten von u. a. Frederic Ashton, Ray Barra, John Cranko, Mats EK, William Forsythe, Jacopo Godani, Jiří Kylian, John Neumeier, Saburo Teshigawara und Hans van Manen. Nach seiner Tanzkarriere studierte er Physiotherapie in Amsterdam und schloss 2007 mit dem Bachelor of Health ab. Von 2007 bis 2010 arbeitete er in Arnheim als Physiotherapeut, wo er u. a. die Tanzgesellschaft Introdans und die Studierenden der Hochschule Artez für Tanz betreute. Von 2010 bis 2020 betreute er die Tänzer*innen des Bayerischen Staatsballetts und das Bayerische Staatsorchester.
Seit 2020 unterrichtet Marc Geifes Tanzmedizin an der Ballett-Akademie der HMTM. Es ist ihm ein Anliegen den angehenden Tänzer*innen ein Verständnis für ihren Körper zu geben, damit sich so für diese die Möglichkeit der Eigenverantwortung und Prävention sowie der Zugang zum eigenen Potential eröffne. In regelmäßig stattfindenden Fortbildungen unterrichtet er auch die Lehrenden der Ballett-Akademie in tanzspezifischen Grundlagen und agiert hierbei als Bindeglied zwischen den Studierenden und Dozierenden.

 

Simone Geiger Liebreich

Simone Geiger Liebreich ist seit dem Jahr 2010 als Dozentin für klassischen Tanz und Pilates an der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater in München tätig. Hier absolvierte sie auch in jungen Jahren ihre Ballettausbildung. Engagements führten sie als Demi-Solistin an die Deutsche Oper am Rhein, Düsseldorf und an das Bayerische Staatsballett, München. Von 2000 bis 2006 tanzte sie beim Nederlands Dans Theater in den Niederlanden. Simone Geiger Liebreich unterrichtet klassischen Tanz, Spitze, Repertoire (klassisch und zeitgenössisch), Pilates und ist weiterhin als Choreografie-Assistentin und Probenleiterin tätig.

 


 

Osiel Gouneo

Der 1990 in Matanzas geborene Kubaner begann seine Ausbildung 2005 an der National Ballet School Cuba in Havanna. 2008 trat er dem Kubanischen Nationalballett bei und wurde bereits drei Jahre später zum Ersten Solisten ernannt. Daraufhin war Osiel Gouneo für drei Jahre beim Norwegischen Nationalballett engagiert und tanzt seit der Spielzeit 2016/2017 als Erster Solist beim Bayerischen Staatsballett. Im Laufe seiner Karriere war er bereits an großen internationalen Häusern zu Gast, dazu zählen das Londoner Coliseum, das Bolschoi Theater Moskau, das Lincoln Center in New York, die Pariser Oper sowie das Nationaltheater Japan in Tokio. Im Juni 2021 tanzte er den Romeo in „Romeo und Julia“ von Rudolf Nureyev beim Ballett der Pariser Oper. Er beherrscht ein großes Repertoire an klassischen Stücken und debütierte beim Bayerischen Staatsballett bereits in zahlreichen Rollen, wie als Solist in „Symphonie in C“ oder in der Titelpartie von „Spartacus“. Außerdem ist Osiel Gouneo Gewinner diverser Auszeichnungen, wie der Goldmedaille beim internationalen Ballettwettbewerb in Peking, einer Silbermedaille beim internationalen Ballettwettbewerb in Varna oder als Gewinner des kubanischen Tanz-Grand-Prix. Darüber hinaus wurde der Tänzer als Newcomer der internationalen Tanzszene beim jährlichen Positano-Preis geehrt.

 

Prof. Nik Haffner

Nik Haffner ist seit 2012 künstlerischer Direktor des Hochschulübergreifenden Zentrums Tanz (HZT) Berlin, ein gemeinsam von der Universität der Künste Berlin (UdK) und der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch (HfS) gegründetes Zentrum in Kooperation mit TanzRaumBerlin, dem Netzwerk der professionellen Tanzszene Berlins. Als Tänzer und Choreograf realisiert Nik Haffner Projekte zusammen mit u. a. Christina Ciupke und Mart Kangro. Er war von 1994 bis 2000 Tänzer bei William Forsythe im Ballett Frankfurt und arbeitete von 2012 bis 2013 mit Jonathan Burrows und Matteo Fargion an deren Online Score „Seven Duets“ als Teil von MotionBank.org. Er ist Mitglied des Beirats für den Tanzkongress Deutschland.

 

 

Prof. Dieter Heitkamp

Dieter Heitkamp erhielt 2001 den Ruf als Professor für Zeitgenössischen Tanz an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Er ist Direktor der Tanzabteilung, Mitglied der Hessischen Theaterakademie und des Internationalen Theaterinstituts. Von 2006 bis 2015 war er im Leitungsteam vom Tanzlabor_21 tätig, sowie von 2007 bis 2014 einer der Sprecher der Ausbildungskonferenz Tanz (AK|T) und Künstlerischer Leiter der 3. Biennale Tanzausbildung 2012 Frankfurt am Main.
Von 1978 bis 1998 war er in der Tanzfabrik Berlin als Tänzer, Choreograf, Pädagoge und Organisator tätig und bis 1995 auch einer der künstlerischen Leiter. In dieser Zeit schuf er 18 abendfüllende Stücke für die Tanzfabrik Berlin. Weitere Choreografien entstanden u. a. für das Ballett Frankfurt, für Theaterproduktionen an der FVB Berlin, für Tanz-, Dokumentarfilme und TV sowie Choreografie und Bühnenbild für „Le Disperazioni del Signor Pulcinella“ von Hans Werner Henze (Staatsoper Berlin). Seine Choreografien wurden deutschlandweit, in 13 europäischen Ländern, Kanada, den USA, Japan, Hongkong, Brasilien, Vietnam, Russland und Lettland gezeigt. Er war Gastdozent an vielen deutschen Hochschulen und international in diversen Ländern tätig. Seine Tanzausbildung begann Dieter Heitkamp 1977 in Contact Improvisation, Improvisation und Performance, verschiedenen modernen, zeitgenössischen, Release und Alignment orientierten Techniken sowie Body Mind Centering und anderen Körperbewusstheitsmethoden.

 

Maximiliane Hierdeis

Maximiliane Hierdeis ist seit 2006 Dozentin an der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München. Hier absolvierte sie ihre Ausbildung unter Konstanze Vernon und Michel de Lutry zur klassischen Tänzerin. Ihre berufliche Laufbahn als Tänzerin führte sie über die Deutsche Oper Berlin, die Bayerische Staatsoper München und dann als Solistin zum Ballet Nationale de Marseille Roland Petit nach Frankreich. Nach ihrer tänzerischen Laufbahn entdeckte sie ihre Leidenschaft Kinder zu unterrichten und kehrte, ebenfalls von Konstanze Vernon berufen, an die Ballett-Akademie zurück. Von 2008 bis 2010 absolvierte sie den Masterstudiengang in Ballettpädagogik bei Prof. Alexander Ursuliak an der Hochschule für Musik und Theater München. Ihr Pilates-Diplom und die Weiterbildungen bei Dr. Liane Simmel und Eric Franclin zur Kinder- und Tänzer-Anatomie runden ihr Portfolio als Kinderballettpädagogin ab. Im besonderen Fokus steht bei ihr die ganzheitliche Sicht auf das Kind. Es ist ihr ein Herzensanliegen, in den Kindern die Freude am Tanzen und an der Kunst des klassischen Balletts zu wecken.

 

Prof. Natalia Hoffmann-Sitnikova

Natalia Hoffmann-Sitnikova studierte an der Ballettakademie im russischen Perm; nach Abschluss ihrer Ausbildung tanzte sie als Solistin am Ballett in Perm, als Solistin an der Bonner Oper und als zweite Solistin beim Holländischen Nationalballett. Sie übernahm Titel- und Hauptpartien in Balletten wie „Giselle“, „Coppélia“, „Les Sylphides“, „Der Nussknacker“, „Don Quixote“, „La Fille Mal Gardée“, „Paquita“, „Ein Sommernachtstraum“ oder „Spartacus“ und tanzte in zahlreichen weiteren Werken von Choreograf*innen wie George Balanchine, William Forsythe, Kristof Pastor, Valery Panov, Youris Vamos, John Cranko, Hans van Manen, Rudy van Dantzig, Vladimir Vassiliev, Sir Frederick Ashton, Jerome Robbins, Christopher Wheeldon oder Alexei Ratmansky. Die Tänzerin ist ausgewiesene Ballettpädagogin, die seit dem Jahr 2006 am Holländischen National Ballett als Dozentin und Assistentin verschiedener Choreograf*innen arbeitete. Als Gastdozentin hat sie mit dem Polnischen Nationalballett Warschau, dem Ungarischen Nationalballett Budapest, der nationalen Ballett-Akademie Amsterdam und dem English National Ballet in London gearbeitet. Als Mitglied der Jury und Pädagogin wird sie regelmäßig zu renommierten Wettbewerben und Meisterklassen eingeladen.

 

Gigi Hyatt

Gigi Hyatt erhielt ihre Tanzausbildung in Berlin bei Tatiana Gsovsky und in München bei Konstanze Vernon an der Heinz-Bosl-Stiftung. Im Jahr 1980 war sie Finalistin beim Prix de Lausanne und gewann 1982 die Goldmedaille in der Junior Division der Jackson International Ballet Competition. Im selben Jahr wurde sie Mitglied des Hamburg Balletts John Neumeier. Im Jahr 1984 wurde sie mit dem Wilhelm-Oberdorfer-Preis ausgezeichnet und ein Jahr später von der Zeitschrift Ballett International zur Besten jungen Tänzerin ernannt. In ihrer ersten Spielzeit wurde Gigi Hyatt zur Demi-Solistin befördert und 1986 zur Ersten Solistin. Gigi Hyatt tanzte in vielen von John Neumeiers Balletten und kreierte außerdem zahlreiche Rollen wie die Desdemona in „Othello“, Solveig in „Peer Gynt“, Viola in „Vivaldi or What You Will“ und die Titelfigur in „Cinderella“. Nach Beendigung ihrer Bühnenkarriere im Jahr 1997 zog Gigi Hyatt in die USA und war dort zunächst Ballettmeisterin und Lehrerin am Georgia Ballet und der angeschlossenen Ballettschule, bevor sie 2004 zur künstlerischen Leiterin ernannt wurde. Im Jahr 2013 kehrte Gigi Hyatt nach Hamburg zurück und übernahm die Position der Pädagogischen Leiterin und stellvertretenden Direktorin der Schule des Hamburg Ballett.

 

Prof. Dr. Claudia Jeschke

Claudia Jeschke ist Tanzwissenschaftlerin, Historio-Choreografin, Kuratorin und Universitäts-Professorin i. R. Sie studierte Theaterwissenschaft und Germanistik in München und promovierte im Jahr 1979. Von 1980 bis 1990 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theaterwissenschaft an der Universität in München. Claudia Jeschke habilitierte am Institut für Theaterwissenschaft in Leipzig und war dort ab 1994 als Professorin tätig. Im Jahr 2000 erhielt sie die Professur für Tanzwissenschaft an der Hochschule für Musik in Köln. Zwischen 2004 und 2015 war sie Professorin für Tanzwissenschaft an der Universität Salzburg und erhielt parallel zahlreiche Gastprofessuren an europäischen, amerikanischen, asiatischen und südamerikanischen Universitäten. Claudia Jeschke arbeitet bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt als Dramaturgin, Choreografin, Ausstellungsmacherin und Autorin von Fernsehsendungen zum Tanz. Als Autorin und Herausgeberin zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen beleuchtet die ausgebildete Tänzerin die Tanzgeschichte vor allem unter bewegungsanalytischen und praxisorientierten Gesichtspunkten. Die Verbindung von Historie, Theorie und Praxis dokumentiert sich außerdem in Re-Konstruktionen und Lecture Performances zu Tanzphänomenen des 18., 19. und 20. Jahrhunderts. 2019 wurde Claudia Jeschke der Tanzpreis München verliehen.

 

Paulina Kalvelage

Paulina Kalvelage ist in München geboren. Im Alter von zehn Jahren begann sie an der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München ihre professionelle Ausbildung, die sie 2022 mit einem Bachelor of Arts erfolgreich abschloss. Während ihres Ballettstudiums tanzte sie in zahlreichen Matineen der Heinz-Bosl-Stiftung sowie in Kinderrollen bei Vorstellungen des Bayerischen Staatsballetts und war in den letzten drei Ausbildungsjahren als Studierendensprecherin tätig. Parallel zu ihrer tänzerischen Tätigkeit erreichte sie als Abschluss ihrer schulischen Ausbildung am Abendgymnasium München 2021 das Abitur. In der aktuellen Spielzeit 2022/2023 ist Paulina Kalvelage im Rahmen des Förderprogramms DIS-TANZ-START am Staatsballett Berlin als Tänzerin angestellt.

 

Violetta Keller

Violetta Keller ist Erste Solistin des Finnish National Ballet. Im Alter von dreieinhalb Jahren begann sie ihre Ballettausbildung, lernte an der Ballett Meister Schule in Siegen und gewann den Maja Plissezkaja-Wanderpokal. Mit dreizehn Jahren erhielt sie ein Stipendium an der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München und setzte hier ihr Studium bis zum Abschluss fort. Im Jahr 2018 erhielt Violetta Keller ihren ersten Vertrag mit der Junior Company des Finnish National Ballet. Bereits in ihrem zweiten Jahr wurde sie in die Hauptkompanie aufgenommen und tanzte seitdem in großen Rollen auf der Bühne, wie als Odette und Odile in „Schwanensee“, als Medora in „Le Corsaire“ oder 2021 als Aurora in Javier Torres Version von „Dornröschen“. Für diese Rolle wurde Keller zur Solistin befördert. Später im selben Jahr tanzte sie außerdem die Clara in „Nussknacker“ und gewann den Young Dancer Award 2021 der Outi and Jan Vapaavuori Foundation. Im Mai 2022 wurde sie zur Ersten Solistin des Finnish National Ballets ernannt.

 

Prof. Dr. Antje Klinge

Prof. Dr. Antje Klinge ist Professorin für Sportpädagogik und Sportdidaktik an der Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum mit dem Arbeitsschwerpunkt auf Lernen und Bildung im Medium von Körper, Bewegung, Sport und Tanz. Sie war Gründungs- und Vorstandsmitglied des Bundesverbands Tanz in Schulen e. V. (heute Aktion Tanz. Bundesverband für Tanz in Bildung und Gesellschaft; 2005-17), Mitglied im Kuratorium von Tanzplan Deutschland (2011-14) sowie Mitglied des Expertenrats des Rats für Kulturelle Bildung e. V. (2012-21). Seit dem Jahr 2021 zählt sie zur Ethik-Kommission des Dachverbands Tanz Deutschland e. V.

 


 

Gerda König

Gerda König initiierte im Jahr 1995 die DIN A 13 tanzcompany, eines der wenigen mixed-abled Tanzensembles weltweit und inszenierte seither als künstlerische Leiterin Produktionen, die auf vielen internationalen Tanzfestivals gastieren. Ihre Arbeit ist geprägt von der Vision, die Bewegungsqualität ‚anderer Körper‘ zu nutzen, um hierdurch neue ästhetische Ansätze für den zeitgenössischen Tanz zu entwickeln. In kontinuierlicher künstlerischer Auseinandersetzung mit kulturellen Realitäten und politisch bedingten Gegebenheiten, verfolgt sie einen choreografischen Forschungsansatz, der ihren Choreografien eine unverkennbare Handschrift verleiht. Seit 2005 entstanden in Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut Koproduktionen mit internationalen Künstler*innen in Afrika, Südamerika, Asien und den USA. 2019 initiierte sie gemeinsam und in künstlerischer Leitung mit Gitta Roser das M.A.D.E.Programm, die1. professionelle künstlerische Weiterbildung für Tanzstudent*innen und Tanzschaffende mit und ohne körperliche Behinderung in Deutschland. Mit dem ebenso von ihr und Gitta Roser initiierten Projekt UNIque@dance, in Leitung und Mitkonzeption von Dr. Gustavo Fijalkow, sollen seit 2022 richtungsweisende Wege und Voraussetzungen für die Öffnung der Hochschulen geschaffen werden, um für Studierende mit nicht normatisierbaren Körpern eine Professionalisierung im Tanz zu ermöglichen. Für ihre künstlerische und kulturpolitische Arbeit wurde sie 2021 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

 

Chloé Lopez Gomez

Die Tänzerin Chloé Lopes Gomes begann ihre professionelle Ballettausbildung an der École Nationale Supérieure de Danse de Paris. Hier studierte sie bis zum Jahr 2011 und setzte ihre Ausbildung anschließend an der renommierten Bolschoi-Ballettakademie in Moskau fort. Nach ihrem Abschluss im Jahr 2015 wurde sie zunächst vom Ballet de l'Opéra de Nice als Stagiaire engagiert, bevor sie zum Béjart Ballet in Lausanne wechselte. Hier stieg sie zur Solistin auf und tanzte verschiedene Rollen aus dem Repertoire der Kompanie. Im Jahr 2018 wechselte Chloé Lopes Gomes nach Deutschland und setzte ihre Karriere beim Staatsballett Berlin fort, wo sie in einer Vielzahl klassischer und zeitgenössischer Ballette auftrat, darunter in William Forsythes „The Second Detail“, George Balanchines „Theme and Variations“ oder Sharon Eyals „Strong“, um nur einige zu nennen. Seit dem Jahr 2022 arbeitet Chloé Lopes Gomes freiberuflich mit dem Choreograf Wayne McGregor zusammen und folgt ihrer Überzeugung, dass Künstler*innen einen bedeutsamen Beitrag zur allgemeinen Gesundheit, Entwicklung und zum Wohlbefinden unserer Gesellschaft leisten können und sollen.

 

Julian MacKay

Elfjährig verließ Julian MacKay seine Heimat Montana (USA), um an der Bolschoi-Ballettakademie in Moskau zu tanzen. Nach seinem Abschluss war er der erste Amerikaner, der ein vollständiges russisches Diplom erhielt. Während seiner Schulzeit gewann er bei fünf internationalen Ballettwettbewerben Medaillen, darunter den Prix de Lausanne, IBC Istanbul, YAGP, Sochi Young Ballet of the World und Beijing International Ballet Competition. Mit 17 Jahren gab der Tänzer sein professionelles Debüt als Siegfried in „Schwanensee“ mit dem Russischen Staatsballett, woraufhin ihn die russischen Tanzkritiker als jungen ‚Apollo‘ feierten. Im Alter von 17 Jahren gelangte MacKay zum Royal Ballet in London, wenig später folgte er der persönlichen Einladung Mikhail Messerers an das Mikhailovsky Theater in St. Petersburg. 19-jährig wurde Julian MacKay nach einem Auftritt in „Flames of Paris“ zum Ersten Solisten der Kompanie befördert und als Gastkünstler weltweit gefeiert. Im Jahr 2020 setzte Julian MacKay seine internationale Karriere am San Francisco Ballet fort.
Parallel zu seiner Tänzerkarriere hat Julian MacKay einen Bachelor-Abschluss als Lehrer, Ballettmeister und Choreograf an der renommierten GITIS-Universität in Moskau absolviert. Als erfolgreiches Fotomodell war er auf Titelseiten zahlreicher Hochglanz-Magazine wie der Teen Vogue oder Harpers Bazaar zu sehen. MacKay ist außerdem CEO der MACKAY PRODUCTIONS, einer internationalen Kunstproduktionsfirma, die er gemeinsam mit seinem Bruder Nicholas MacKay gegründet hat. Seit der Spielzeit 2022/23 tanzt Julian MacKay als Erster Solist beim Bayerischen Staatsballett.

 

Tadeusz Matacz

Tadeusz Matacz, geboren in Warschau, Polen, absolvierte seine Ballettausbildung an der staatlichen Ballettschule in Warschau, wo er im Anschluss auch eine pädagogische Ausbildung bei Leonid Zhdanov abschloss. 1977 hatte er im Großen Theater Warschau sein erstes Engagement als Tänzer; gleichzeitig war er als Pädagoge an der Ballettschule in Warschau tätig. Von 1979 bis 1984 war Tadeusz Matacz Erster Solotänzer am Großen Theater Warschau. Von 1984 bis 1992 war er Solotänzer am Badischen Staatstheater in Karlsruhe, wo er ab 1988 zusätzlich pädagogische Verpflichtungen übernommen hatte. Von 1992 bis 1998 war er Trainingsleiter, Ballettmeister und Choreograph am Badischen Staatstheater in Karlsruhe. Von 1990 bis 1998 war Tadeusz Matacz zusätzlich Gast-Trainingsleiter beim Ballett Frankfurt, Toulouse Ballett, dem Großen Theater Warschau und von 1997 bis 1998 auch beim Stuttgarter Ballett. Seit 01.12.1998 ist Tadeusz Matacz Direktor der John Cranko Schule. Er wird regelmäßig als Juror zu den renommiertesten internationalen Ballettwettbewerben eingeladen.

 

Ernst Meisner

Der Niederländer Ernst Meisner ist nicht nur Choreograf, sondern seit Gründung der Dutch National Ballet Junior Company 2013 auch deren künstlerischer Koordinator sowie seit 2018 künstlerischer Leiter der Dutch National Ballet Academy. Ernst Meisner war Finalist in der Eurovision Young Dancers Competition im Jahr 1999, wurde im selben Jahr mit dem Incentive Award des Stichting Dansersfonds'79 ausgezeichnet und erhielt im Jahr 2021 dessen Sonderpreis. Er war Tänzer beim Royal Ballet (2000-10) und Dutch National Ballet (2010-13). In dieser Zeit begann er mehrere Werke für einen Choreografie-Workshop des Royal Ballet sowie zahlreiche Stücke für das Dutch National Ballet einzustudieren und zu kreieren. Anfang des Jahres 2013 schuf er für das New Yorker Choreographic Institute das Werk „Study in Six“ zu Musik von Jude Vaclavik. Außerdem hat er Choreografien für Tanzfilme des Crystal Ballet entwickelt und weiterhin die Tanz-App „Bounden“ der GameOven Studios geschaffen. In den letzten Jahren haben das Dutch National Ballet und dessen Junior Company neun von Meisners Kreationen präsentiert, darunter „Embers“(2013), „Merge“(2016) und „Prometheus“(2020/2021). Zusammen mit Marco Gerris vom ISH Dance Collective schuf er außerdem die gefeierten Hiphop-meets-Ballet-Produktionen „Narnia: The lion, the witch and the wardrobe“ (2015) und „GRIMM“ (2018). In dieser Saison werden das Dutch National Ballet und ISH die Weltpremiere des Werkes „Dorian“ aufführen, der dritten gemeinsamen Produktion der Choreografen Ernst Meisner und Marco Gerris.

 

Dr. Dora Meyer

Dr. Dora Meyer ist die Ernährungsexpertin der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München. Sie erhielt einen Master of Science in Gesundheitswissenschaften, einen Master of Science in Ernährung und Biomedizin sowie einen Doktor der Naturwissenschaften im Bereich Ernährung.  Neben ihrer Lehrtätigkeit an der Ballett-Akademie forscht Dr. Meyer als Postdoktorandin an der Technischen Universität München am Lehrstuhl für Ernährungsmedizin. Ihre Aufgabe an der Ballett-Akademie besteht im Wesentlichen darin, den Studierenden den Einfluss von Ernährung auf Gesundheit, Wohlbefinden, Wachstum und Leistungsfähigkeit aufzuzeigen und sie praktisch zu befähigen, das Gelernte anzuwenden. Dies geschieht durch Ernährungsworkshops, die nicht nur theoretische Themen, sondern auch praktische Fragen wie die Wahl von Lebensmitteln beinhalten. Um die Praxisnähe zu verdeutlichen, bietet Dr. Meyer den Studierenden während des gesamten Studienjahres unterstützende Kochkurse an. Zusätzlich beinhaltet ihre Tätigkeit regelmäßige Treffen mit den Studierenden, um individuelle Ernährungspläne zu entwickeln und zu optimieren.

 

Prof. Agnès Noltenius

Prof. Agnès Noltenius ist in Freiburg im Breisgau geboren und besitzt die deutsche und französische Staatsbürgerschaft. Sie absolvierte eine 8-jährige Ausbildung an der Ballettschule der Pariser Oper, bevor ihre Karriere als Tänzerin mit einem Engagement am Straßburger Ballet du Rhin begann, wo sie als Erste Solistin die großen Rollen des klassischen Repertoires interpretierte und an der Seite von Tanzlegenden wie Rudolf Nurejew oder Maia Plissetskaia auftrat. Nach ihrer Begegnung mit William Forsythe schloss sie sich 1989 dem Ensemble des Ballett Frankfurt an, dem sie über 13 Jähre die Treue hielt. Als Inhaberin des französischen Staatsdiploms für Tanzpädagogik ist Noltenius regelmäßig als Gastlehrerin für klassisches Ballett, Repertoire und Expertin der Improvisation Technologies von William Forsythe an Hochschulen und Ensembles weltweit eingeladen. Seit einigen Jahren ist sie Choreografische Assistentin von William Forsythe und ihr wurde die Verantwortung für die Umsetzung einiger seiner bedeutendsten Stücke übertragen – im Jahr 2003 veröffentlichte sie die Publikation DETAIL-FORSYTHE. Noltenius war ebenfalls als Choreografin für verschiedene Ballettensembles tätig und ist Inhaberin des Diploms für Pilates-Pädagogik. Seit Oktober 2019 ist sie Leiterin und Professorin für Tanz an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim.

 

Frédéric Olivieri

Frédéric Olivieri wurde in Nizza geboren und absolvierte das dortige Tanz-Konservatorium. Im Jahr 1977 gewann er den ersten Preis beim Prix de Lausanne und trat daraufhin in die Ballettschule der Pariser Oper ein. 1978 erhielt er ein Engagement beim Ballett der Pariser Oper, wo er unter Rudolf Nurejew 1981 zum Solisten ernannt wurde. Im Jahr 1985 wirkte er an der Gründung der Ballets de Monte-Carlo mit und erhielt die Position eines Étoile. Im Jahr 1993 wurde Olivieri Erster Solist beim Hamburg Ballett, wo er seine überaus erfolgreiche Tänzerkarriere später auch beendete. Als Tänzer hat Frédéric Olivieri alle bedeutenden Partien des klassischen, neoklassischen und zeitgenössischen Repertoires interpretiert und in eigens ihm gewidmeten Kreationen mitgewirkt. Olivieri wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. 1986 mit dem Léonide-Massine-Preis, 1992 dem Titel Ritter des Ordens für kulturelle Verdienste von Monaco sowie 2005 zum Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres ernannt.
Im Jahr 1996 begann Olivieris neue Erfahrung als Ballettmeister und choreografischem Assistenten der MaggioDanza-Truppe, ab 2000 als deren künstlerischer Leiter. Weiterhin war Frédéric Olivieri als Ballettmeister beim Ballett Zürich sowie der Ballettkompanie des Teatro alla Scala tätig, wo er von 2002 bis 2007 als Leitung fungierte. Seit 2003 leitet Olivieri weiterhin die Tanzabteilung der Akademie des Teatro alla Scala und seit Oktober 2006 ist er ebenfalls Direktor der Ballettschule der Scala. Von Oktober 2016 bis Dezember 2020 war er erneut mit der Leitung der Ballettkompanie des Teatro alla Scala betraut, bevor er an die Tanzabteilung der Akademie der Mailänder Scala zurückkehrte.

 

Élisabeth Platel

Élisabeth Platel, die am Pariser Konservatorium den ersten Preis erhielt, trat 1975 in die Ballettschule der Pariser Oper ein und wurde im folgenden Jahr 17-jährig Mitglied des Corps de Ballet. Im Jahr 1978 wurde sie zum Sujet ernannt und gewann die Silbermedaille beim Wettbewerb in Varna. Im Jahr darauf wurde Platel zur Première Danseuse befördert und am Ende ihrer ersten Vorstellung von „Giselle“ am 23. Dezember 1981 zum Étoile ernannt. Daraufhin tanzte sie das gesamte Repertoire der Pariser Oper: von „Dornröschen“ bis„Noces“, von „Song of the Earth“ bis „Nussknacker“ sowie Choreografien, die für die Kompanie eigens kreiert wurden, wie „Life“ (Maurice Béjart), „Vaslav“ (John Neumeier), „Schwanensee“ (Rudolf Nurejew“ oder „In the Night“ (Jerome Robbins). Gastauftritte brachten die Tänzerin an die größten Bühnen der Welt. Im Jahr 1983 erhielt sie den West End Theaters Award (London), 1998 und 1999 den Léonide-Massine-Preis und 1999 den Prix Benois de la danse. Sie wurde von der französischen Regierung zum Commandeur des Arts et des Lettres, zum Offizier der französischen Ehrenlegion und zum Offizier des nationalen Verdienstordens ernannt. Neben ihrer internationalen Lehrtätigkeit als Gastdozentin war sie auch als Beraterin für die Produktion von Filmen tätig und arbeitete an der Neuinszenierung mehrerer Ballette. Im September 2004 wurde sie Direktorin der Ballettschule der Pariser Oper. Seitdem wird Elisabeth Platel regelmäßig als hochrangiges Mitglied zu Symposien und Trainingsprogrammen, aber auch als Jurymitglied zu internationalen Wettbewerben eingeladen. Sie trug zur Erhaltung des Repertoires der Ballettschule der Pariser Oper bei, das sie mit Werken wie dem Pas-de-six in „Napoli“ (August Bournonville) und „Piège de Lumière“ (John Taras) bereicherte.

 

Prof. Mark Pogolski

Prof. Mark Pogolski studierte zunächst Komposition am Rimsky-Korsakow-Konservatorium in St. Petersburg bei Prof. Sergej Slonimski. Bei Prof. Dieter Acker an der HMTM setzte er das Studium bis zum Abschluss fort. Parallel dazu absolvierte er an der Musikhochschule Nürnberg-Augsburg seine Ausbildung im Hauptfach Klavier. Im Jahr 2001 wurde Pogolski mit dem Kompositionsförderpreis der Jungen Philharmonie Brandenburg ausgezeichnet; im Jahr 2002 bekam er den 1. Preis des internationalen Alfred Schnittke-Kompositionswettbewerbes in Moskau. In Zusammenarbeit mit dem Choreografen Kirill Melnikov komponierte Pogolski zahlreiche Bühnenmusiken, u. a. „Cinderella“, „Nosferatu“, „Sommernachtstraum alle bavarese“, „Gradus ad parnassum“ (in Kooperation mit Prof. Bernd Redmann) und „ALPassioni“. Im Jahr 2015 war er composer in residence bei der International Conductors Masterclass El Escorial in Spanien. Mit der Violinistin Sabrina Zimmermann hat sich Pogolski international als Mitglied des Zimmermann-Ensembles für Stummfilmmusik einen Namen gemacht. Mit dem Ensemble war er zu Filmfestivals in Deutschland, Österreich, Schweiz, Großbritannien, Tschechien und China eingeladen. Im Jahr 2014 übernahm Pogolski die musikalische Leitung der Kammeroper Wertheriade mit Aufführungen im Schloss Esterhazy und Auditorio Nacional de Musica in Madrid. Im Jahr 2017 dirigierte er die zeitgenössische Erstaufführung der Originalfassung von Carlo Coccias Oper „Caterina di Guisa“. Seit 2009 ist Mark Pogolski musikalischer Leiter der Ballett-Akademie der HMTM, wo er auch Musiktheorie und Improvisation unterrichtet, sowie das VOLTA Ensemble leitet.

 

Friedrich Pohl

Friedrich Pohl ist Bühnentänzer, Kulturaktivist und seit 2018 Student der Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er erhielt seinen BA in Performing Dance an der Rotterdam Dance Academy Codarts. Seine aktive Bühnentätigkeit erfolgte bei Tanz Luzerner Theater, Dortmunder Ballett und schließlich als Solomitglied des Balletts am Rhein Düsseldorf Duisburg unter der Leitung von Martin Schläpfer. Neben den Choreografien Schläpfers tanzte er u. a. Stücke von Kurt Jooss, Felix Landerer, Jerome Robbins, Hans van Manen, Mauro Bigonzetti, Nacho Duato, Jiří Kylián und William Forsythe. Seit dem Jahr 2018 studiert er in Vollzeit Jura. Den universitären Schwerpunkt der ersten juristischen Prüfung schloss er im Bereich Deutsches und Europäisches Immaterialgüterrecht sowie insbesondere das Deutsche und Europäische Wettbewerbsrecht ab. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kanzlei Laaser, die auf die Kunst- und Kreativszene spezialisiert ist.Seit dem Jahr 2015 setzt er sich ehrenamtlich für Tanzschaffende in Deutschland ein. Er ist Mitbegründer des Vereins dancersconnect, den er bis 2021 leitete. Seit 2019 gehört er für den Landesverband Berlin dem Gruppenrat Tanz der GDBA an, dessen Vorsitz er bis Mai 2022 übernahm. In dieser Zeit war er Mitglied des Tarifausschusses der GDBA und an der Konzeption gewerkschaftsinterner Think Tanks zur angestrebten NV-Bühne-Reform beteiligt.

 

Christopher Powney

Christopher Powney hat beim Northern Ballet, dem English National Ballet und der Rambert Dance Company getanzt. Er tanzte und kreierte viele Partien und arbeitete mit zahlreichen prominenten Choreograf*innen und Künstler*innen zusammen, wie etwa: Lynn Seymour, Rudolf Nurejew, Glen Tetley oder Jiří Kylián. Noch während seiner Tänzerkarriere wandte sich Christopher Powney zusätzlich dem Unterrichten zu und absolvierte den Professional Dancers Teachers‘ Course der Royal Ballet School. Er war stellvertretender künstlerischer Leiter der Central School of Ballet's graduate touring company und koordinierte im Jahr 2000 eine Gala zur Feier des künstlerischen Lebenswerks von Christopher Gable CBE. Im Jahr 2000 wurde er auf Einladung von Gailene Stock Mitglied des Lehrkörpers der Royal Ballet School. Im Jahr 2006 wechselte er ins Ausland, um eine Stelle als Hochschullehrer an der Tanzabteilung des Königlichen Konservatoriums in Den Haag anzutreten. Im September 2010 wurde Christopher zum künstlerischen Leiter der Dutch National Ballet Academy ernannt. In dieser Zeit half er beim Aufbau der Dutch National Ballet Junior Company und gründete die Amsterdam International Summer School. Christopher Powney unterrichtet weltweit und nimmt als Jurymitglied an vielen internationalen Wettbewerben teil, darunter dem Prix de Lausanne und Youth America Grand Prix. Im Jahr 2022 wurde Powney Mitglied des Windsor Leadership Alumni und kehrte zur Royal Ballet School zurück, deren künstlerische Leitung er im September 2014 übernahm. Seit 2022 ist er dort ebenfalls Geschäftsführer.

 

Sabrina Sadowska

Sabrina Sadowska erhielt ihre Ausbildung als Tänzerin und Ballettpädagogin in ihrer Heimatstadt Basel. Es folgten Engagements als Tänzerin in Trier, Bremerhaven, Halle und Kopenhagen. Zahlreiche Einladungen als Ballettpädagogin führten sie an die Staatliche Ballettschule in Warschau, die Ballettschule der Oper Leipzig, die Palucca Hochschule für Tanz in Dresden, das Polish Dance Theater, das Aalto Theater Essen und das Nationaltheater Brno. Als Mitglied der Leitung war sie ab 1997 als Ballettmeisterin und ab 1999 als stellvertretende Ballettdirektorin beim Ballett Vorpommern tätig. 2001 bis 2016 war sie Kuratorin des Newcomer-Festivals Tanztendenzen in Greifswald, 2004 bis 2013 Jurymitglied und Jurypräsidentin für Tanzstipendien von ‚Migroskulturprozent‘ in der Schweiz. 2013 absolvierte sie ein berufsbegleitendes Studium Theater- und Musikmanagement an der Ludwig-Maximilian-Universität München. 2013/2014 wechselte sie nach Chemnitz, zunächst als Ballettbetriebsdirektorin und 1. Ballettmeisterin. Sie gründete und leitet dort das Festival TANZ | MODERNE | TANZ – Internationale Plattform für zeitgenössischen Tanz. Ein besonderes Anliegen ist ihr der berufliche Wiedereinstieg von Tänzer*innen nach ihrer Tanzkarriere. Sabrina Sadowska ist Stifterin und Vorstandsvorsitzende der Stiftung TANZ – Transition Zentrum Deutschland. 2016 erhielt sie die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Seit 2017 ist sie Ballettdirektorin an den Theatern Chemnitz.

 

Martin Schläpfer

Martin Schläpfer begann – nach seiner Ausbildung bei Marianne Fuchs in St. Gallen und an der Royal Ballet School in London – seine Karriere 1977 als Tänzer in Heinz Spoerlis Basler Ballett, für eine Spielzeit tanzte er im Royal Winnipeg Ballet. Für Hans van Manens "The Old Man and Me"sowie die Uraufführung "Alltag"kehrte er 2012 und 2014 als Tänzer auf die Bühne zurück. Seit 2020/21 leitet er als Ballettdirektor und Chefchoreograf das Wiener Staatsballett. Seine bisherigen Ensembles – das Berner Ballett (1994-99), ballettmainz (1999-09) sowie Ballett am Rhein (2009-20) – formte er in kürzester Zeit zu unverwechselbaren Kompanien. Das Ballett am Rhein wurde viermal von der Zeitschrift tanz zur 'Kompanie des Jahres'gewählt und begeisterte auch auf Gastspielen in Europa, Israel, Taiwan, Japan sowie im Oman. Martin Schläpfers choreografisches Schaffen umfasst knapp 80 Werke, die von seinen Ensembles, aber auch den Ballettkompanien in München, Amsterdam, Stuttgart und Zürich getanzt wurden. Mit der in Basel gegründeten Schule Dance Place schuf er 1990 eine Basis für seine tanzpädagogische Arbeit, die ihn als Ballettdirektor seither begleitet und 2017 auch an Canada’s National Ballet School führte. Zu den zahlreichen Auszeichnungen Martin Schläpfers zählen u. a. der Prix de Lausanne (1977) als 'Bester Schweizer Tänzer', der Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz (2002), der Tanzpreis der Spoerli Foundation (2003), der Prix Benois de la Danse (2006), DerFaust (2009 und 2012), der Schweizer Tanzpreis (2013), der Taglioni – European Ballet Award (2013), der Musikpreis der Stadt Duisburg (2015) und der Große St. Galler Kulturpreis (2019). Das Magazin tanz kürte ihn 2010 zum 'Choreographen des Jahres', 2018 und 2019 folgte dieselbe Auszeichnung durch Die Deutsche Bühne. Seit 2017 ist Martin Schläpfer Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste. 2018 wurde er mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

 

Dr. med. Liane Simmel

Dr. Liane Simmel ist Ärztin für Sportmedizin, Osteopathin und Sportpsychologiecoach. Über drei Jahrzehnte arbeitete sie als Tänzerin und Probenleitung an europäischen Häusern, heute ist sie niedergelassene Tanzmedizinerin in eigener Praxis in München. Als Leiterin des Instituts für Tanzmedizin Fit for Dance liegt ihr Fokus auf der Prävention und Therapie von Tanzverletzungen. Liane Simmel ist Lehrbeauftrage für Tanzmedizin an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden und der Züricher Hochschule der Künste. Über zehn Jahre baute sie die tanzmedizinische Betreuung an der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München auf. Europaweit setzt sie sich als Dozentin und Supervisorin für Gesundheit im Tanz ein. Als Gründungsmitglied und langjähriger Vorstand von ta.med e.V., der deutschsprachigen Organisation für Tanzmedizin, hat sie deren Aufbau und Entwicklung maßgeblich geprägt. Ihre Bücher Tanzmedizin in der Praxis und Ernährung für Tänzer sind in mehreren Sprachen erschienen und haben sich als Standardwerke der Tanzmedizin etabliert. Für ihre Pionierarbeit in der Tanzmedizin wurde sie mit dem Anerkennungspreis des Deutschen Tanzpreises ausgezeichnet.

 

Mavis Staines

Die visionäre Tanzpädagogin Mavis Staines hat die Art und Weise, wie Tanz in Kanada und auf der ganzen Welt gelehrt, aufgeführt, erlebt und weitergegeben wird, revolutioniert. Während ihrer 30-jährigen Tätigkeit als künstlerische Leiterin der Canada’s National Ballet School (NBS) hat sie den Ruf der Schule als Verfechterin von Exzellenz, Zugang und Inklusion im Tanz gefestigt. Staines selbst erhielt ihre Ballettausbildung an der NBS. Nach ihrem Abschluss tanzte sie als Erste Solistin mit dem National Ballet of Canada und dem Dutch National Ballet, bis ein Unfall ihre Karriere beendete. Sie schrieb sich für das Lehrprogramm der NBS ein und wurde 1982 Mitglied deren künstlerischer Fakultät – im Jahr 1989 wurde sie zur künstlerischen Leiterin ernannt. Staines‘ Ansatz für das ganzheitliche Wohlergehen der Studierenden im professionellen Ballettprogramm der NBS löste eine internationale Diskussion über fortschrittliche Ansätze im klassischen Balletttraining aus. Ihr Enthusiasmus für Technologie in der Kunst und interdisziplinäre Zusammenarbeit brachten Kanada und die NBS auf die Landkarte der weltweit führenden Ballettakademien. Staines setzte sich auch für die Gründung und das Wachstum der Initiativen der NBS zur Einbindung der Gemeinschaft ein, die das breiteste Angebot an Community-Programmen aller Ballettschulen weltweit umfassen. Mavis Staines ist Trägerin des Governor General's Performing Arts Award 2019, Mitglied des Order of Canada und Trägerin der Queen Elizabeth II Diamond Jubilee Medal.

 

Christiana Stefanou

Christiana Stefanou leitet seit August 2020 als Direktorin die Ballettakademie der Wiener Staatsoper. Sie verfügt über ein umfangreiches tanzpädagogisches Wissen und über eine seit Dekaden gewachsene Berufserfahrung als Tänzerin, Lehrerin, Gastdozentin, Ballettdirektorin und Coach vieler namhafter Künstler*innen. Sie schloss ihren Master in Tanzpädagogik an der Universität Plovdiv, Bulgarien ab. Zunächst absolvierte sie jedoch an der Hochschule für Musik und Theater München ihr Tanzstudium und wurde in Folge an das Bayerische Staatsballett engagiert. Dort arbeitete sie viele Jahre als Tänzerin und interpretierte zahlreiche der klassischen und modernen Solo-Rollen. Nach ihrer erfolgreichen Bühnen-Karriere war Christiana Stefanou als Ballettmeisterin für das Ballett der Griechischen Nationaloper Athen tätig, dessen Direktion sie schließlich übernahm. Zeitgleich begann sie an der Staatlichen Ballettakademie der Griechischen Nationaloper sowie an der Schule für Performing Arts Griechenland zu unterrichten. Als Gast-Ballettmeisterin und Tanzpädagogin arbeitete sie mit vielen wichtigen Kompanien der Welt, darunter dem Het Nationale Ballet Amsterdam, dem Royal Swedish Ballet, Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg, Boston Ballet, English National Ballet, Bayerischem Staatballett sowie an der Hochschule für Musik und Theater München und der San Francisco Bay Point Ballet School. Sie ist gefragter Coach vieler bedeutender Tänzer*innen unserer Zeit. Darüber hinaus war sie für Einstudierungen der großen klassischen Ballette wie „Schwanensee“, „Don Quichote“, „Nussknacker“ und „Giselle“ an vielen Ballettinstituten weltweit verantwortlich. 

 

Bianca Teixeira

Die Tänzerin Bianca Teixeira stammt aus Brasilien und gehört als Demi-Solistin zum Ensemble des Bayerischen Staatsballetts. Zu ihren Auszeichnungen zählen die Silbermedaille beim Finale des Youth America Grand Prix sowie die Ehrung als »beste klassische Tänzerin« beim Festival de Dança de Joinville in Brasilien im 2014. Ihre formale Tanzausbildung schloss sie im Jahr 2016 an der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München ab. Sie tanzte ihre erste Saison beim Bayerischen Juniorballett und übernahm dort bereits Solopartien, bevor sie nach Warschau zum Polnischen Nationalballett wechselte – hier stieg sie zur Demi-Solistin innerhalb der Kompanie auf. Im Jahr 2019 wechselte Bianca Teixeira zum San Francisco Ballet, wo sie in zahlreichen Produktionen wie „Der Nussknacker“, „Romeo und Julia“, „Ein Sommernachtstraum“, „Etudes“, „Sandpaper Ballet“, „Cinderella“ und „Blake Works“ auftrat. Zu Beginn der Spielzeit 2021/2022 wurde sie als Demi-Solistin an das Bayerische Staatsballett engagiert, wo sie seitdem in vielen weiteren Rollendebüts zu sehen war, darunter als Clementine in Christopher Wheeldons „Cinderella“ oder als Helena in John Neumeiers „Ein Sommernachtstraum“.

 

Javier Torres

Javier Torres schloss im Jahr 1984 sein Studium als klassischer Tänzer an der Nationalen Ballettschule in Mexiko-Stadt ab, wo er 1988 auch einen Abschluss als Tanzlehrer nach der kubanischen Methode absolvierte. Im selben Jahr erhielt Torres ein Stipendium der Internationalen Ballettstiftung (Deutschland), das ihm ermöglichte, seine Tanzausbildung in Europa fortzusetzen. 1989 zog er nach Finnland, um für die Helsinki Dance Company zu arbeiten. Im Jahr 1991 wurde Javier Torres Mitglied des Finnischen Nationalballetts, wo er bis 2008 als Solist engagiert war. Als Choreograf hat Javier Torres über 35 Werke für verschiedene Ballettkompanien geschaffen. Zu seinen wichtigsten Choreografien zählen seine drei abendfüllenden traditionellen Ballette: „Dornröschen“ (2008), „Die Schöne und das Biest“ (2014) und „La Bayadère“(2014). Auf der Grundlage seiner mehr als 20-jährigen Forschung zur Verbesserung der Ballettpädagogik leitet Javier Torres Seminare und hält Vorträge bei internationalen Tanzsymposien, professionellen Ballettkompanien und Ausbildungsstätten. Seit 2001 arbeitet Javier Torres als Coach für Ballettkompanien, wie das Stuttgarter Ballett, Ballett der Oper Lyon, Tschechische Nationalballett oder Nederlands Dans Theater. Seit August 2022 ist Javier Torres künstlerischer Leiter des Finnischen Nationalballetts.

 

Shale Wagman

Shale Wagman stammt aus Kanada und wurde in Toronto und in Monte Carlo an der Académie Princesse Grace ausgebildet. Er hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den ersten Preis beim Prix de Lausanne, den Nachwuchs-Preis der Rudolf-Nurejew-Stiftung 2018 und den Youth American Grand Prix (2014). Er war der jüngste Gast, der jemals eingeladen wurde, eine Hauptrolle (James in "La Sylphide") am Mariinsky Theater zu spielen. Er trat in Gala-Vorstellungen auf, darunter das Internationale Ballettfestival in St. Petersburg Dance Open (2019) und die Gala de Danza in Los Cabos, Mexiko. Sein erstes Engagement hatte er beim English National Ballet. Einige der Rollen, die er während seiner Zeit in London tanzte, waren der Pas de Trois und der Neapolitanische Pas de Deux in "Schwanensee" von Derek Deane, der Anführer der Bettler in "Manon" von Kenneth Macmillan, der Chinese, der Spanier und Freddie in Wayne Eaglings "Nussknacker", Annabelle Lopez Ochoa ("Frida"), der Herbst- und Sommer-Solist in Christopher Wheeldons "Cinderella" und der "Grand Pas Classique" von Victor Gsovsky. Seit 2015 choreografiert Shale Wagman immer wieder auch selbst, unter anderem für die Académie Princesse Grace, Les Rencontres Philosophiques de Monaco und die Gala de Danza, Mexiko. Seit dem Frühjahr 2021 ist er beim Bayerischen Staatsballett engagiert. Zu seinen Rollen gehören Franz in "Coppélia" und im Prinzenpaar in "Rubies" von Balanchine. Für die Spielzeit 2022/23 wurde er zum Ersten Solisten befördert.

 

Bettina Wagner-Bergelt

Bettina Wagner-Bergeltwar zuletzt Intendantin und Geschäftsführerin des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch. Sie arbeitet derzeit als freie Kuratorin für verschiedene interdisziplinäre Projekte. Von 2000 bis 2016 war sie Stellvertretende Direktorin des Bayerischen Staatsballetts in München und von 1990 bis 2016 dort Leitende Dramaturgin. Sie prägte wesentlich den internationalen Ruf des Ensembles als innovative, offene und zeitgenössisch orientierte Kompanie und baute in München bis 2016, zusammen mit Ivan Liška und Wolfgang Oberender, ein einmaliges internationales Repertoire aus Moderne und Avantgarde auf. Sie entdeckte und förderte zahlreiche Choreograf*innen für große Bühnen, so zuletzt Aszure Barton und Richard Siegal. Mit dem von ihr entwickelten Bildungsprogramm CAMPUS Staatsballett sowie dem Tanzfestival für junges Publikum THINK BIG! (zusammen mit Simone Schulte-Aladag) initiierte Bettina Wagner-Bergelt ein maßstabsetzendes interdisziplinäres Vermittlungsprogramm für Tanz und Ballett in München. Im Jahr 1987 hatte sie bereits DANCE – Internationales Tanzfestival der Landeshauptstadt München gegründet, das sie vier Mal kuratierte. Sie leitete außerdem das NEW DANCE Festival der Bayerischen Staatsoper in den 90er Jahren. Darüber hinaus ist sie in zahlreichen politischen Gremien wie der Runde der Intendant*innen im Deutschen Bühnenverein, dem Dachverband Tanz Deutschland, der BBTK und dem BLZT tätig. Bettina Wagner-Bergelt erhielt u. a. den Tanzpreis der Landeshauptstadt München, den Irène-Lejeune-Tanzpreis, sowie die Auszeichnung Chevalier de l`ordre des arts et des lettres.

 

Stanisław Węgrzyn

Der polnische Tänzer Stanisław Węgrzyn wurde 1998 in Krakau geboren. Dort erhielt er seine erste Tanzausbildung an der Staatlichen Ballettschule, bevor er für zwei Jahre nach Warschau zog und dort seine Ballettausbildung fortsetzte. Im Jahr 2014 vervollständigte er sein Studium an der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater in München. Nach seinem Abschluss erhielt er ein Vertragsangebot vom Royal Ballet in London, wo er seither arbeitet. Węgrzyns Repertoire umfasst eine breite Palette von Rollen sowie Produktionen renommierter Choreograf*innen, wie Christopher Wheeldon, Kenneth MacMillan oder Crystal Pite. Im Laufe seiner vielversprechenden Karriere hat Stanisław Węgrzyn verschiedene Auszeichnungen für sein Können bei internationalen Ballettwettbewerben erhalten, etwa die Silbermedaille beim Youth America Grand Prix oder die erfolgreiche Teilnahme als Finalist beim Prix de Lausanne (2017). Darüber hinaus hat Węgrzyn begonnen, sich als Choreograf zu etablieren, so hat er in den letzten Jahren anspruchsvolle Stücke erschaffen und diese im Rahmen der Draft Works am Royal Opera House Coventgarden präsentiert.

 

Doreen Windolf

Doreen Windolf wurde an der Staatlichen Ballettschule Berlin zur klassischen Bühnentänzerin ausgebildet. Sie tanzte anschließend beim Staatsballett Berlin unter der Leitung von Vladimir Malakhov. Schon während ihrer Tänzerkarriere ließ sie sich zur Tanzpädagogin ausbilden und arbeitet seit 2014 als Ballettpädagogin an der Staatlichen Ballettschule Berlin. Im Februar 2021 wurde Doreen Windolf beauftragt, die kommissarische Leitung des Fachbereichs Bühnentanz der Staatlichen Ballett- und Artistikschule Berlin zu übernehmen. Seither ist sie als Jurorin zu internationalen Ballettwettbewerben eingeladen.
Als verantwortliche Leiterin für den Bühnentanz an der Staatlichen Ballettschule Berlin ist Doreen Windolfs primäres Ziel, junge Menschen zu mündigen und kreativen Tänzerpersönlichkeiten auszubilden und dabei die Leistungsanforderungen des Berufsbildes in Vereinbarkeit mit dem Schutz der Gesundheit zu stellen.

 

Samuel Wuersten

Samuel Wuerstens Leben in der Tanzwelt ist sehr facettenreich. Geboren und aufgewachsen in Gstaad, Schweiz, begann er sein Tanzstudium bei Michaela Pavlin in Bern und absolvierte seine formale Tanzausbildung an der Hamburger Ballettschule sowie an der Codarts Arts University Rotterdam. Er genoss eine abwechslungsreiche Karriere als zeitgenössischer Repertoiretänzer, schuf als Choreograf sowohl Eigenproduktionen als auch Auftragsarbeiten und ist ein weltweit gefragter Dozent für zeitgenössischen Tanz. Er ist Künstlerischer und Geschäftsführender Leiter des renommierten Holland Dance Festivals sowie Künstlerischer Leiter der Bachelor- und Masterstudiengänge für Tanz an der Zürcher Hochschule der Künste in der Schweiz, die er von Grund auf mitentwickelt hat. Zwanzig Jahre lang arbeitete er mit Codarts Rotterdam, zunächst als Leiter der Tanzprogramme und später als Mitglied des Vorstands der Kunsthochschule. Er ist regelmäßig als Jurymitglied und Berater für verschiedene Tanz- und Kunstorganisationen tätig. Derzeit berät er die Ballettakademie der Wiener Staatsoper. Über ein Jahrzehnt lang war er künstlerischer Co-Direktor des Steps International Dance Festivals in der Schweiz sowie Mitglied des künstlerischen Komitees und offizieller Dozent für zeitgenössischen Tanz des Prix de Lausanne. Von 2013 bis 2018 war er Kurator des internationalen CONTEXT Diana Vishneva Festivals in Moskau und St. Petersburg. Derzeit lebt und arbeitet Samuel Wuersten in den Niederlanden.